von 1885 – 1960

Aus mündlichen Überlieferungen ist uns bekannt, dass das Teisinger Feuerlöschwesen bereits ab dem Jahre 1885 in der Gemeinde fest installiert war. Erstmals urkundlich erwähnt ist die „Gemeindepflichtfeuerwehr Teising” anläßlich einer Inspektionsübung in Tüßling unter Leitung des Bezirks-Feuerwehrkommandanten Matthias Elsäßer (1893). Auch die Raitenharter Feuerwehr war an dieser Übung beteiligt.

Die offizielle Gründung der Freiwilligen Feuerwehr ging dann am 28. 9. 1902 vonstatten. Bei der Gründungsversammlung im Gasthof Reiter traten sofort 26 Mitglieder bei, welche als ihren Vorstand den damaligen Bürgermeister Joseph Steinberger, als Kommandanten den Bauern Andreas Reichthalhammer, als Adjudanten den Bauern Johann Jändl, als Schriftführer den Lehrer Hugo Iblherz, als Zeugwart den Schmiedmeister Alois Kumpfmüller, als 1. Zugführer den Schneidermeister Jakob Rammelsberger und als 2. Zugführer den Gastwirt Josef Reiter wählten.

Im Laufe der nun folgenden Jahre wuchs der Verein auf über 40 Mitglieder an. Leider mussten bei Ausbruch des 1. Weltkrieges sofort 16 Mann einrücken und im weiteren Verlauf des Krieges noch 19 Mann zu den Waffen, so dass der damalige Vorstand Georg Lohr auch noch das Kommando übernehmen musste. 7 dieser 35 Kameraden blieben auf dem Feld zurück. Nach Kriegsende wurde am Aufbau der Wehr wieder fleißig weitergearbeitet. So wurde im Jahre 1927 unter Leitung des damaligen Vorstandes Matthias Osl eine neue Motor- spritze der Firma Dillinger in Tüßling gekauft, welche in der Gemeinde die größte Bewunderung hervorrief. Erwähnt sei hier, dass zu den verschiedenen Ankäufen, wie bei der Spritze und den dazu benötigten Schläuchen, die bezirksamtliche Hilfe nie versagte. Wie notwendig dieser große technische Fortschritt für die Bürger der Gemeinde Teising war, zeigt uns ein Blick in die Brandstatistik der Jahre 1878 – 1919.

So brannten ab im

Juni 1878 der Hof des Bauern Philipp Bauer

September 1885 das Anwesen des Schmiedemeisters

Oktober 1887 der Hof des Bauern Niedermeier Sebastian

September 1889 der Hof des Bauern Joseph Gründl und des Bauern Hans

 

Großbrand:

September 1892 die Anwesen des Mesners Johann Bauer, Ganghofer Andreas, Mittermeier Georg, Köberl, Ferner

Bei diesem Brand fiel auch die Turmgarnitur der Teisinger Kirche den Flammen zum Opfer.

Oktober 1892 das Anwesen des Stadlbauer Josephs

September 1895 der Hof des Bauern Andreas Reichthalhammer

Juni 1904 der Stadl des Müllers Hans Maier

September 1907 der Stadl des Bauern Anton Lackermeier

Mai 1914 das Wohnhaus und die Mühle des Lorenz Ferner

Februar 1919 das Zimmereranwesen des Matthias Osl.

Nachdem mit dem Kauf der Motorspritze die technischen Probleme bis auf weiteres gelöst waren und eine gut ausgebildete und schlagkräftige Mannschaft zur Verfügung stand, hätte die Feuerwehr einwandfrei ihren Dienst versehen können, wäre nicht der 2. Weltkrieg gekommen. Viele der aktiven Feuerwehrmänner mussten im Laufe der ersten Kriegsjahre einrücken. Auch der damalige Kommandant Johann Langlinderer musste bereits 1939 ins Feld. Die verbliebenen Aktiven konnten unter ihrem Kommandanten Johann Auer in diesen schweren Zeiten nicht mehr für ausreichenden Brandschutz sorgen und wurden deshalb, ab dem Jahre 1943 bis Kriegsende , durch die, aus 15 – bis 17 jährigen Jugendlichen bestehenden Hj -Mannschaften unterstützt.

Dem  Ehrenkommandanten Ludwig Igerl ist es zu verdanken, dass nach dem Krieg in relativ kurzer Zeit wieder eine schlagkräftige Truppe zur Verfügung stand. Im Jahre 1950 wurde das seit 1905 bestehende Spritzenhaus abgerissen. Anderselben Stelle wurde das noch heute bestehende Feuerwehrhaus mit Schlauchturm errichtet. Auch die im Jahre 1927 gekaufte Motorspritze genügte nun den Anforderungen nicht mehr und wurde 1952 durch eine TS 6 (Tragkraftspritze mit 600 Litern Förderleistung pro Minute) ersetzt.Da die Feuerwehr noch kein Löschfahrzeug besaß, wurde die Spritze auf einem, von einem Traktor gezogenen Geräteanhänger befördert. Im gleichen Jahr legte ein Großbrand erhebliche Teile des heutigen Reiterhofs in Schutt und Asche. Von kleineren Einsätzen abgesehen, verliefen die nächsten Jahre sehr ruhig. Gar nicht zum Lachen war der Familie Hörl (am Kirchenweg) am Faschingsbeginn, dem 11.11.1961. Ein Großfeuer vernichtete den Stadl, sowie das Nebengebäude. Durch den schnellen Einsatz der Teisinger Feuerwehr konnte jedoch das Wohnhaus gerettet werden.

 

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